Eine in Dresden entwickelte Software hilft, frühzeitig den Hirntod zu erkennen

(30.06.2024)

Nicht immer werden mögliche Organspender in der Klinik rechtzeitig erkannt. Die Uniklinik Dresden hat deshalb eine Lösung entwickelt, die sie nun deutschlandweit anbietet.

„In Deutschland ist eine Organentnahme ausschließlich bei Patienten mit einem diagnostizierten irreversiblen Hirnfunktionsausfall gestattet. Daher ist es umso wichtiger, diesen frühzeitig zu identifizieren“, sagt Anne Trabitzsch, die Transplantationsbeauftragte am Uniklinikum Dresden ist. Allerdings ist es für Mediziner im Klinikalltag auf den Intensivstationen oft schwierig, die wenigen relevanten Fälle zu erkennen. In kleineren Krankenhäusern fehlt teilweise auch die Routine beim Beurteilen der Fälle.

Anne Trabitzsch und ihr Team haben daher – gemeinsam mit dem Koordinator Konrad Pleul von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) – das Software-Tool Detect entwickelt. Es unterstützt die Intensivmediziner dabei, einen möglicherweise bevorstehenden Hirntod frühzeitig zu erkennen – und zwar anhand kontinuierlich erfasster und in der elektronischen Klinikpatientenakte dokumentierter Vitaldaten der Patienten.

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Lebendnierenspende von HIV-positiven Menschen scheint sicher

(26.07.2023) In den USA wird derzeit untersucht, ob HIV-Infizierte anderen HIV-Infizierten eine Niere spenden können. Nach ersten Erfahrungen an drei Patienten, die in Lancet Regional Health (2023; DOI: 10.1016/j.lana.2023.100553) publiziert wurden, scheint dies ohne große Gefahren für den Spender möglich zu sein.

Obwohl eine HIV-Infektion seit den 1990er durch Medikamente effektiv kontrolliert werden kann, vergingen einige Jahre, bis HIV-Infizierte als Empfänger von Organen akzeptiert wurden. Heute sehen die meisten Zent­ren bei einer effektiven Suppression der HIV-Replikation keine Probleme, und eine kürzlich in JAMA Surgery (2022; DOI: 10.1001/jamasurg.2021.6798) publizierte Kohortenstudie zeigte, dass das Organ- und Patienten­überleben nach Nieren- und Lebertransplantation sich nicht wesentlich von nicht HIV-infizierten Empfängern unterscheidet.