(20.02.2022) Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Schaffung "universell", also für alle Blutgruppen einsetzbarer Organe. Eine Spenderlunge wurde in Kanada außerhalb des menschlichen Körpers ("ex vivo") so behandelt, dass sie später keine Abstoßungsreaktion zeigte, obwohl sie es nach ihrer ursprünglichen Blutgruppe hätte tun müssen.
Universell einsetzbare Organe zu haben, bedeute, "dass wir die Barriere der Blutübereinstimmung beseitigen und Patienten nach medizinischer Dringlichkeit priorisieren könnten, wodurch mehr Leben gerettet und weniger Organe verschwendet würden", sagt Dr. Marcelo Cypel, seines Zeichens Chirurg, Professor und Mitautor der neuen Studie.
Diese Studie hat das Attribut "Proof of Concept", das bedeutet, dass sie erstmals die prinzipielle Machbarkeit des Vorhabens zeigt. In der Wirtschaft würde man
sagen, man habe einen ersten funktionierenden Prototyp geschaffen. In diesem Fall ist der Prototyp aber eben eine menschliche Lunge, deren Blutgruppe verändert wurde.
Wie das Ganze funktioniert und welche Zukunftsperspektiven es für die Patientinnen und Patienten auf der Warteliste mit den Blutgruppen 0 und B bietet, die zur Zeit
wesentlich länger auf Organe warten müssen, lesen Sie im Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks.
Ein Artikel in der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft beschäftigt sich ebenfalls mit
dieser Studie.
(10.11.2020) Hirntod als Voraussetzung für eine Organspende.
Ich liebe mein Gehirn – I love my brain. Der Satz steht auf Englisch auf Fahrradhelmen, die wie halbe Bowlingkugeln aussehen. Kaum einem anderen Organ des menschlichen Körpers kommt eine so wichtige Bedeutung zu wie der Schaltzentrale, die vom Kopf aus die Geschicke des Körpers lenkt. Das Gehirn verarbeitet viele Millionen Sinneseindrücke und lässt uns unsere Umgebung in Formen, Farben, Gerüchen, Geräuschen und Geschmacksempfindungen wahrnehmen. Das knapp eineinhalb Kilogramm schwere Organ steuert nahezu alle lebenswichtigen Körperfunktionen wie Atmung und Herzschlag und ermöglicht das Denken. Dass es seinen Dienst nicht mehr tun könnte, ist für viele Menschen eine erschreckende Vorstellung. Für eine Organspende ist der Hirntod aber Voraussetzung.
Diagnose Hirntod als Voraussetzung für eine Organspende
Die Stiftung Warentest hat einen gut verständlichen Artikel und ein Interview mit Dr. Farid Salih, Intensivmediziner an der Charité Berlin, zu dem Thema veröffentlicht. Den gesamten Text lesen Sie hier.
Die Feststellung des Hirntodes ist Voraussetzung für eine Organspende. Doch Viele haben Zweifel, ob nach der Feststellung des Hirntodes der Mensch tatsächlich tot
ist.
In Deutschland gelten strenge Regeln zur Feststellung des Hirntodes.
Einen verständlichen Überblick gibt der Artikel "Tot oder noch lebendig?: Regeln für HIrntod-Diagnose sind streng" von ntv.